Bruno Gleitze

dt. Wirtschaftswissenschaftler; SPD; Wirtschafts- und Verkehrsminister in NRW 1966/67; Veröffentl. u. a.: "Statistisches Lexikon", "Ostdeutsche Wirtschaft", "Die Konjunkturkriminalität"

* 4. August 1903 Berlin

† 17. November 1980 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1981

vom 23. Februar 1981

Wirken

Bruno Otto Fritz Gleitze stammte aus Berlin und war Sohn eines Tischlers. Er hat sich oft selbst ein "echtes Berliner Hinterhofkind" genannt. Er besuchte die Volksschule, absolvierte von 1917-19 eine Lehre der Kommunalverwaltung und bereitete sich in Abendkursen auf das Abitur vor. 1919 trat er der SPD bei, mit deren Hilfe er dann Wirtschafts- und Staatswissenschafter an der Universität Berlin studierte. Er war Vorsitzender der Sozialistischen Studentenschaft Deutschlands und Österreichs sowie der sozialistischen Studenten-Internationale. Nach dem Examen als Diplom-Volkswirt und der Promotion zum Dr.rer.pol. war er, politisch in der SPD organisiert, bis 1933 Sozialstatistiker im Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Berlin. Die Nationalsozialisten entließen ihn 1933 aus politischen Gründen aus Amt und Stellung. Er war danach im Konzentrationslager und von 1935-45 wieder als Statistiker bei der AEG tätig.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nahm er seine wissenschaftliche Arbeit von 1945-48 als Präsident der Deutschen Verwaltung für Statistik in der damaligen ...